Wohin mit meiner Wut?
Wut ist ein Gefühl, das jedes von uns eigentlich recht gut kennt. Manchmal ist es nicht ganz einfach das Gefühl richtig einzuordnen, denn oft gesellen sich zur Wut die Traurigkeit, die Enttäuschung oder auch die Angst. V.a. Kinder tun sich da manchmal schwer.
Gerade in Zeiten wie diesen, wo viele Dinge einfach nicht mehr möglich bzw. erlaubt sind, kommt dieses Gefühl immer wieder zum Vorschein. Eltern tun sich oft schwer, den Kindern einen geeigneten Umgang mit der Wut zu zeigen. Konsequenzen und Belohnungen sind keine Hilfe und dem Kind/Jugendlichen geht es immer schlechter.
Was tun?
Wichtig ist in solchen Fällen, dem Kind den Zugang zu seinen Gefühlen zu erleichtern und es dabei zu unterstützen die Gefühle – auch wenn sie negativ sind- zu zeigen. Versuchen sie offen mit ihrem Kind über das zu sprechen, was es gerade beschäftigt und ärgert. Manchmal hilft schon ein aufmerksames Zuhören um den Zugang zum Gefühl zu finden. Danach wird gemeinsam erörtert woher das Gefühl kommt, wann es sich in diesem Zusammenhang zum ersten Mal gezeigt hat und wo bzw. wie es körperlich wahrgenommen wird. (Zittern am ganzen Körper, Kribbeln in Händen und Füßen, Druck auf der Brust, Kloß im Hals, Hämmern im Kopf, Schreianfall u.ä.).
Dem Kind wird erklärt, dass es ok ist diese Gefühle und Symptome zu haben, dass es aber auch wichtig ist einen richtigen Umgang damit zu lernen. Gemeinsam mit dem Kind/Jugendlichen werden dann verschiedene Möglichkeiten gesucht, um die Wut angemessen raus zu lassen. Einige Möglichkeiten, die sich immer wieder als hilfreich erwiesen haben sind:
- In ein Kissen boxen
- Auf ein Blatt kritzeln
- um das Haus laufen
- dreimal tief durchatmen und bei jedem Einatmen Ruhe einatmen und beim Ausatmen die Wut ausatmen
- die ganze Wut imaginär in den Daumen tun und diesen ganz fest zur Faust ballen, bis die Wut in Kleine Sandkörner/Glitzersteine zerfällt
- einen Buchstaben im Alphabet aussuchen und Namen so viele Namen wie möglich suchen, die mit diesem Buchstaben beginnen
Es ist wichtig dem Kind/Jugendlichen die Mögilchkeit bzw. offizielle Erlaubnis zum Ausleben der Wut zu geben. Wir selbst sollten es genau so machen und dem Kind/Jugendlichen ein gutes Vorbild sein.