Was ist Psychoonkologie?
Haben Sie sich schon einmal mit dem Thema Krebserkrankung beschäftigt oder waren/sind Sie davon leider selbst betroffen? Ich erlebe es häufig, dass dies ein schweres Tabuthema ist. Gerne würden Betroffene oder Angehörige sich manchmal darüber austauschen.
Die Psychoonkologie bieten hierfür den sicheren Rahmen, um Fragen zu stellen, sich mit realen Ängsten auseinander zu setzten, Belastungen anzusprechen, Sorgen und Gedanken mit einer neutralen, außenstehenden Fachperson zu teilen.
„Die Psychoonkologie ist ein Teilgebiet der Onkologie und befasst sich mit den emotionalen Reaktionen der Patienten in allen Krankheitsphasen sowie denjenigen der Familien und Behandler und den psychologischen und sozialen Faktoren, die das Erkrankungsrisiko und Überlebensraten beeinflussen.“ (Jimmie Holland, 2003)
Die Voraussetzung einer psychookologischen Begleitung ist die Bereitschaft des Patienten, diese anzunehmen. Im Gespräch treten verschiedenste Themen auf, die eine hohe psychische Belastung darstellen, wie z.B.:
- Emotionale Überflutung und Überforderung
- Ängste
- Nebenwirkungen der onkologischen Therapien sowie körperliche Veränderungen
- Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und dem Tod
- Probleme, die den Krankenhausalltag betreffen
- Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens wird oftmals überdacht
Noch viele weitere, individuelle Gesprächsthemen beschäftigen Patienten und Angehörige. Ziele der psychoonkologischen Interventionen sind, Patienten darin zu unterstützen, eine möglichst gute Lebensqualität und Lebensgestaltung, trotz der Erkrankung, zu erhalten bzw. wiederzuerlangen.
Hilfreich ist es, mit den Betroffenen ressourcenorientierte Ideen und Lösungen zu erarbeiten, um den aktuellen Zustand zu erleichtern, Krisen zu bewältigen, Eigenverantwortung und Kontrolle zu gewinnen und Handlungsfähigkeit zu erlangen.
Die wichtigste Ressource stellt meisten die emotionale Unterstützung enger Bezugspersonen (Familie, Verwandte, Freunde) dar. Um die positive Wirkung dieser wertvollen Ressource zu unterstützen, ist es manchmal notwendig, Hilfe bei Kommunikationsbarrieren anzubieten und einen offenen Austausch zu fördern.
Entspannungsmoment sind für Betroffenen und Angehörige sehr wichtig, innerhalb der psychoonkologischen Begleitung können entsprechende Techniken erlernt werden. Des Weiteren bietet die Psychoonkologie Wissensvermittlung (Psychoedukation), was hilfreich ist beim Sortieren und Ordnen eigener Gefühlszustände.
Sollten Sie sich von diesem Beitrag angesprochen fühlen oder hierzu noch Fragen haben, so vereinbaren Sie gerne einen Gesprächstermin bei mir.
Susanne Platter, Zentrum Mensch