Wissenswertes über Angst
Ängste sind vielfältig, treten mit unterschiedlichster Intensität und Frequenz auf und können alle Lebensbereiche betreffen. Sie sind von Mensch zu Mensch verschieden. Angst ist ein Grundgefühl des Menschen und kann nicht abgeschaltet oder weg trainiert werden. Sie wird durch ihren mimischen Ausdruck auf der ganzen Welt erkannt. Wir können wieder lernen, mit der Angst umzugehen, sie zu beruhigen und mit ihr zu leben.
Wie jedes Gefühl erfüllt die Angst eine Funktion. Die Aufgabe der Angst ist es, uns vor Gefahren zu warnen und unseren Körper auf eine Reaktion (Angriff, Flucht, Starre/Todstellen) vorzubereiten. Die Angst ist eine Helferin und kein Feind, sie ist unser Alarmsystem im Körper für Gefahrenquellen.
Eine Gefahr ist eine Situation, die unser Leben oder unsere Unversehrtheit bedroht. Wir fürchten uns auch davor, dass diese Situationen für Menschen zutreffen, die uns nahestehen.
Zwei verschiedene Arten von Gefahrenquellen:
- Eine Gefahrenquelle, die real und unmittelbar vor uns ist. Wir können direkt auf sie reagieren, uns von der Gefahrenzone befreien und uns anschließend wieder beruhigen.
- Eine Gefahrenquelle, die zwar real aber jetzt nicht da ist. Wann und ob diese Gefahr überhaupt eintrifft ist fraglich. Unser Körper verharrt somit in ständiger Erwartung und befindet sich in einem dauernden Zustand der Alarmbereitschaft und Stress. Dies kann mit der Zeit zu psychosomatischen Beschwerden oder Schlafproblemen führen.
Gefahrenquellen sind immer nur bis zu einem bestimmten Teil vermeidbar oder abwendbar.
Ängste lösen körperliche Reaktionen aus (Herzklopfen bis Herzrasen, Beschleunigte Atmung, Ausstoßen von Stresshormonen), die wir meist als unangenehm empfinden und die wir nicht haben wollen.
Je weniger wir Angst empfinden wollen und sie zu vermeiden suchen, desto größer und stärker wird sie.
Angst ist ein Gefühl und wie jedes Gefühl ist auch sie flüchtig, unbeständig und vergänglich, obwohl wir manchmal glauben, dass sie eine Ewigkeit andauert.
Ein Gefühl wird durch Gedanken genährt. Je nachdem in welche Gedanken ich ein Gefühl bette desto stärker oder schwächer wird es. Verstärkende Gedanken und das immer wieder Durchspielen möglicher Katastrophenszenarien führen dazu, dass Ängste im Körper anwachsen.
„Angst ist ein Gefühl, das starke körperliche Empfindungen auslösen kann. Mehr nicht!“
Fragen zum besseren Verständnis meiner Ängste:
Welches sind meine Ängste?
Vor was fürchte ich mich?
Sehe ich die Angst als Feind, den ich verbannen möchte?
Was weiß ich über die Gefahr?
Gibt es in meinem Leben Gefahren, deren Eintreffen unsicher sind?
Mit welcher Wahrscheinlichkeit kann diese Gefahr eintreffen?
Gibt es Statistiken dazu, die ich betrachten kann?
Was kann ich konkret tun, um diese Gefahr abzuwenden?
Welche Fertigkeiten kann ich erlernen, um im Notfall besser mit der Situation umgehen zu können?
Kenne ich Entspannungsmethoden, die ich jederzeit anwenden kann?
Bin ich fähig Katastrophengedanken zu stoppen und umzulenken?
An welche Fachleute kann ich mich wenden, um konkrete Informationen zu erhalten?
Was von den Dingen im Leben, die unberechenbar, unvorhersehbar und unkontrollierbar sind, macht mir am meisten Angst?
Wie gehe ich in meinem Leben mit dem Thema Vergänglichkeit und Tod um?