Wichtige Säulen in der Partnerschaft


Eine gute Partnerschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Die Beziehung muss ständig gelebt und gepflegt werden.  Wichtig dabei ist, den Partner  zu verstehen und möglichst so zu akzeptieren wie er/sie ist. Eine gute Partnerschaft basiert auf drei wichtigen Säulen: Verbundenheit, Kommunikation und  Grenzen.

Verbundenheit ist oft sogar wichtiger als Kommunikation. Meist sagen Paare wenn es nicht mehr so gut läuft Sätze wie: „Es mangelt an der Kommunikation…“, „Wir reden aneinander vorbei…“, „Er/sie hört mir nicht zu…“ usw.

Hinter vielen Kommunikationsproblemen versteckt sich  aber eine mangelnde innere Verbundenheit, die durch Gespräche ausgeglichen werden soll. Dies ist aber schwierig, wenn die gemeinsame Basis fehlt. Das Gefühl tiefer Verbundenheit lässt sich nicht erzwingen, man kann es aber durch etwas Arbeit und Investitionen in die Beziehung wieder herstellen.

Wie kann das funktionieren? Hier einige praktische Tipps dazu:

  • Schreibt gemeinsam auf warum ihr zusammen seit, was eure gemeinsamen Träume und Ziele sind
  • Macht eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit: wie habt ihr euch kennengelernt, was hat euch am anderen fasziniert
  • Wofür bewundert ihr euren Partner/eure Partnerin
  • Was habt ihr gemeinsam schon alles geschafft, wie seit ihr in Vergangenheit aus schwierigen Situationen herausgekommen
  • Nehmt euch Zeit für die Partnerschaft, unternehmt etwas gemeinsam

Offene und transparente Kommunikation sind eine weitere wichtige Säule in der Partnerschaft. Dadurch können Bedürfnisse und Grenzen des Partners erforscht werden. Ziele guter Kommunikation sind:

  • Jeder soll sich in der Partnerschaft ernstgenommen, wertgeschätzt und respektiert fühlen
  • Bedürfnisse und Gefühle dürfen bzw. sollen klar geäußert werden, ohne Angst vor Verurteilung oder Inakzeptanz
  • Keine schweren emotionalen Verletzungen des Partners, keine Machtkämpfe
  • Gemeinsame Interessen für die Partnerschaft in den Vordergrund stellen, Kompromisse eingehe

Voraussetzung für ein gutes Verständnis ist, dass beide Partner bereit sind, offen über sich selbst zu sprechen und versuchen, dem anderen ihre Empfindungen und Überlegungen möglichst klar mitzuteilen. Äußerungen sollten konstruktiven Charakter haben und von Ich-Botschaften ausgehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist im „Hier und Jetzt“ zu bleiben, um nicht auf alte Geschichten zurückzufallen.

Die dritte wichtige Säule betrifft die eigenen Grenzen. In jeder Partnerschaft sollten persönliche Grenzen gesetzt werden. Viele Menschen haben nie gelernt „Nein“ zu sagen und tun sich deshalb in einer Beziehung sehr schwer, eigene Grenzen aufzuzeigen oder klar zu formulieren. Wie wir mit dem Thema Grenzen setzten in der Partnerschaft umgehen, wurde bereits in unserer Kindheit festgelegt. Die Ursprungsfamilien bringen uns bei, eigene Grenzen wahrzunehmen und zu kommunizieren, oder eben auch nicht.

Um uns darüber klar zu werden, welche Grenzen für uns wichtig sind müssen wir uns fragen:

  • Was ist für mich wichtig? Was gebe oder mache ich gerne?
  • Welche Grenzen ergeben sich für mich daraus?
  • Was tu ich, wenn diese Grenzen überschritten werden?

Grenzen setzten ist nicht einfach, vor allem nicht gegenüber Menschen, die wir lieben. Bringen wir Grenzen zum Ausdruck können sie uns aber helfen, uns auf neue Weise miteinander zu verbinden und Raum für offene, selbstbewusste Kommunikation zu schaffen.

 

Dr. Michaela Tollo, Zentrum Mensch