Manchmal fällt es uns schwer, eine positive Einstellung zu unserer eigenen Person und unserem Wesen zu finden. Negative Geschehnisse und Erfahrungen im Alltag lassen oft Zweifel am eigenen Wesen entstehen. Das Führen eines sogenannten “Dankbarkeitstagebuches” kann helfen, sich wieder auf die positiven Aspekte des Lebens zu konzentrieren.

Schon das Anlegen des Tagebuches soll ganz bewußt erfolgen:

Der erste Schritt ist das Besorgen eines Notizbuches, eines schönen Tagebuchs oder für die, die es lieber digital haben, das Anlegen einer digitalen Notiz-App. Hier werden dann täglich die eigenen Gedanken festgehalten.

Wichtig ist, dass man für jeden Tag einen bestimmten Zeitpunkt festlegt; entweder morgens, um den Tag gut zu beginnen, oder abends, um den Tag Revue passieren zu lassen bzw. Ein gutes Ende für den Tag zu finden. Überlege, was dir an diesem Tag Freude bereitet hat oder wofür du dankbar bist. Es können Ereignisse, Begegnungen oder kleine alltägliche Gegebenheiten sein.

Schreibe dann jeden Tag mindestens drei Dinge auf, für die du dankbar bist. Versuche hier, deine Notiz ganz spezifisch zu gestalten. Anstatt zu schreiben: “ Ich bin dankbar, dass mein Freund mich heute zum Lachen gebracht hat”, könntest du schreiben: “Ich bin dankbar, dass mein Freund mich heute zum Lachen gebracht hat, wenn er mir von seinem Erlebnis im Supermarkt erzählt hat.”

Am Ende jeder Woche, solltest du dir dann Zeit nehmen, um über die persönlichen Erfolge und positiven Eigenschaften nachzudenken. Schreibe auf, was du in der vergangenen Woche gut gemacht hast,was dir gelungen oder gefallen hat,  egal wie klein es erscheinen mag.

Überlege dir auch, welche Eigenschaften du an dir selbst schätzt. Vielleicht bist du kreativ, hilfsbereit oder hast eine positive Einstellung zu einem gewissen Thema.

Einer der wichtigsten Teile ist dann die regelmäßige Überprüfung. Die gemachten Einträge sollen in regelmäßigen Abständen, z.B. ein Mal im Monat überprüft werden. Dies hilft, gewisse Muster zu erkennen und die eigenen Fortschritte zu sehen. Durch diese Reflexion kann man gut erkennen, wieviele positive Dinge es im eigenen Leben bereits gibt.

Über die Zeit wirst du dann feststellen, dass sich die eigene Wahrnehmung verändert. Du wirst beginnen, mehr Wert auf die positiven Aspekte deines Lebens zu legen, was dein Selbstwertgefühl stärken kann.

Der Vorteil einer solchen Übung besteht darin, dass - indem man sich auf das Gute konzentriert -  die negativen Gedankenmuster durchbrochen werden können. Das Aufschreiben der eigenen persönlichen Eigenschaften fördert die Selbstkzeptanz und hilft, sich selbst mehr zu schätzen.

Dankbarkeit kann Stress und Angst verringern, was sich positiv auf das allgemeine eigene Wohlbefinden auswirkt.  Die Übung erfordert zwar etwas Disziplin, kann aber langfristig eigenen großen Unterschied in deiner Wahrnehmung von Dir selbst und deinem Selbstwertgefühl machen.

Michaela Tollo, Zentrum Mensch