Selbstregulierung
Regulation beschreibt die Fähigkeit, mit unserem Gefühlszustand umgehen zu können. Uns in Zeiten starker Emotionen zu beruhigen, z. B., wenn wir furchtsam, traurig, wütend oder frustriert sind.
Selbstregulation bedeutet:
- Ich habe selbst die Kontrolle über mich.
- Ich kann mein Verhalten, die Einflüsse auf mein Verhalten und die Konsequenzen meines Verhaltens beobachten.
- Selbstregulation ist die Reaktion auf mein Verhalten gemäß dessen, was ich darüber denke und wie ich es empfinde.
- Die Selbstregulierung des Verhaltens ist die Fähigkeit, langfristig zu meinem eigenen höchsten Wohl und in Übereinstimmung mit meinen wichtigsten Werten zu handeln.
(Stosney 2011)
Ereignisse, Erlebnisse und Erfahrungen können unsere Fähigkeit zur Selbstregulation jedoch beeinträchtigen. Gefühle und Empfindungen wie Nervosität, Schreckzustände, Übererregung, inneres Chaos, Gedankenkreisen, Gefühle von Überwältigung hemmen uns. Es ist uns nicht mehr möglich unser Nervensystem dann zu beruhigen, wenn es notwendig ist.
Folgende Übung unterstützt uns dabei unsere Selbstregulationsfähigkeit wieder herzustellen. So können wir entspannter in den Schlaf finden und unser Körperbewusstsein trainieren. Wir beginnen uns wieder kompetent und ermächtigt zu fühlen, unsere emotionalen Zustände zu verändern und uns darin wieder zu finden.
Zwischenräume erspüren:
- Halte deine Augen offen oder geschlossen. Wie es sich für dich am bequemsten anfühlt.
- Du kannst liegen oder sitzen.
- Leg eine Hand auf deine Stirn.
- Leg die andere Hand auf deinen Herzbereich.
- Wenn du die Übung im Liegen ausführst, kannst du deine Arme jeweils auf einen Polster stützen, sodass es sich nicht anstrengend anfühlt.
- Richte nun deine Aufmerksamkeit sanft auf den Bereich zwischen deinen beiden Händen, den Bereich zwischen Kopf und Herz.
- Fühle einfach was zwischen den Händen passiert. Manchmal spürst du eine Energie, einen Fluss oder eine Temperaturänderung oder ein Gefühl, ein tieferes Empfinden.
- Bleibe so lange, bis du eine Veränderung wahrnimmst. Ich bitte dich einfach, deine Hände da zu behalten. Es kann ein paar Augenblicke oder 5 – 10 Minuten dauern, bis du etwas wahrnimmst.
Gratuliere, du hast soeben einen Schritt in Richtung Selbstfürsorge und -regulation geschafft!
(www.traumahealing.org)
Beobachtungen haben ergeben, dass es Geduld und Ausdauer braucht, um langfristige Veränderungen wahrzunehmen. Ein regelmäßiges Ausführen dieser Übung, z. B. vor dem Einschlafen, führt zu einer tieferen, subtileren Wahrnehmung und Entspannung und erhöht somit unsere Fähigkeit zur Selbstregulation. Es zahlt sich also aus, täglich 5 bis 10 Minuten in unsere Körperwahrnehmung zu investieren.
Verena Schaiter, Zentrum Mensch