Nachtqualen? Probieren Sie es doch mal mit „Gähnen“
Dr. med. Claudia Croos-Müller hat in ihrem kleinen Überlebensbuch „Schlaf gut“ eine Reihe von Übungen als Soforthilfen bei Schlechtschlafen, Albträumen und anderen Nachtqualen zusammengestellt. Heute stelle ich Übung 3 dieses Büchleins, eine allbekannte Übung, vor: das Gähnen.
Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich was Gähnen mit besser Schlafen zu tun haben könnte. Deshalb beginne ich mit einer kurzen Erklärung, was während des Gähnens in uns passiert. Beim Gähnen werden Gefühle und Gedanken auf Standby gesetzt. In diesen Sekunden werden unsere negativen Gedanken gestoppt, wir können uns nicht ärgern, nicht schreien, nicht weinen, nicht jammern. Es werden wichtige Neurotransmitter, wie Serotonin und opiumähnliche Stoffe gebildet. Diese beiden Stoffe werden beispielsweise auch als Schlafmittel verwendet. Zudem konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass das Gähnen bei der Schlaf-Wach-Regulierung beteiligt ist. So kann bei einem gestörten Schlafrhythmus durch Gähnen die innere Uhr wieder richtiggestellt werden.
Gähnen ist also ein Schlafmittel. Probieren Sie es aus. Den Mund weit und herzhaft aufmachen, bis die Tränen laufen und Gäääääähhhnen. Und immer wieder wiederholen. Beginnen Sie im Badezimmer, unter der Dusche, auf dem Weg ins Bett, und im Bett wieder. Sollten sie nachts erwachen, vertreiben Sie sich doch mal die Zeit mit Gähnen und seien sie neugierig was passieren wird.
Viel Freude beim Erforschen ihres Multitalents: dem Gähnen.
Verena Schaiter, Zentrum Mensch