Der Psoas – Muskel der Seele
Der Psoas-Muskel, auch Kampf-Flucht-Muskel genannt, erfüllt eine sehr wichtige Funktion im Körper. Er wird aktiv, wenn wir Menschen uns bedroht fühlen oder unter Stress stehen. Stress und Traumata können diesen Muskel dauerhaft anspannen und dadurch Schmerzen im Leisten- oder Unterrückenbereich erzeugen. Doch wo genau befindet sich dieser Muskel?
Genaugenommen befindet sich der Psoas eigentlich sehr tief im Körper gelegen und ermöglicht uns ein hohes Maß an Beweglichkeit und Stabilisation. Er entspringt rechts und links im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule und verläuft durch den Unterbauch und das Becken. Er endet am oberen Ende des Oberschenkelknochens. Somit ist der Psoasmuskel der einzige Muskel, der eine direkte Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beinen darstellt. Er ist der wichtigste Hüftbeugemuskel. Ohne ihn könnten wir weder Treppensteigen noch aus dem Bett klettern. Er ist der Stabilisator unserer Wirbelsäule und sorgt für eine aufrechte Haltung, die Balance unseres Skeletts und für die Beweglichkeit der Gelenke. Darüber hinaus hat dieser Muskel Auswirkung auf die Durchblutung, die Organfunktion und die Zwerchfellatmung.
Der Psoas-Muskel wird auch als Muskel der Seele bezeichnet, da er zwischen Zwerchfell und Beckenboden wichtige Funktionen übernimmt. Er kann Spannungen lösen, unser Nervensystem ausbalancieren, unsere Atmung regulieren, uns ein Gefühl von Schutz, Stabilität und Wohlbefinden vermitteln. Als Vertrauter und Halt gebender Muskel unserer unteren Bauchorgane spürt der Psoas Unregelmäßigkeiten und wird somit auch als das zweite Gehirn bezeichnet.
Durch gezielte Übungen, kann erlernt werden, den Psoas-Muskel zu entspannen, was einer Genesung von traumatischen Erfahrungen zugutekommt.
Verena Schaiter, Zentrum Mensch
Quellenangabe:
Mischke-Reeds M. (2019); Somatische Psychotherapie, Ein Werkzeugkasten; Lichtenau/Westf.:G.P.Probst
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