Der lila Hut
Heute möchte ich Ihnen eine meiner Lieblingsgeschichten teilen, die mich immer wieder zum Schmunzeln bring:
Mit 3 Jahren: schaut sie sich im Spiegel an und sieht eine Königin.
Mit 8 Jahren: sie schaut sich an und sieht das Aschenputtel.
Mit 15: sie schaut sich an und seiht die hässliche Stiefschwester des Aschenputtels: “Mutter, so kann ich unmöglich zur Schule gehen!”
20: sie schaut sich an und sieht sich “zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus/zu glatt”, aber sie geht trotzdem aus.
Mit 30: sie schaut sich an und sieht sich “zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus/zu glatt”, aber sie findet, sie habe jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern und geht trotzdem aus.
Mit 40: sie schaut sich an und sieht sich “zu dick, zu dünn, zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus/zu glatt”, aber sie sagt, sie sei “zumindest sauber” und sie geht trotzdem aus.
Mit 50: sie schaut sich an und findet: “ich bin ich” und geht überall hin, wo sie hingehen will.
Mit 60: sie schaut sich an und erinnert sich an all die Menschen, die sich nicht mehr im Spiegel betrachten können. Sie geht hinaus in die Welt und erobert sie.
Mit 70: sie schaut sich an und sieht Weisheit, Lachen und Fähigkeit, sie geht aus und genießt das Leben.
Mit 80: kümmert sie sich nicht mehr darum, in den Spiegel zu schauen. Sie setzt sich ganz einfach einen lila Hut auf und geht aus, um sich mit der Welt zu vergnügen. Vielleicht sollten wir alle jenen lila Hut schon früher aufsetzten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern dieses Blogs mehr Gelassenheit das Leben zu genießen und einen ‚lila Hut‘ für ihren Alltag.
Susanne Platter, Zentrum Mensch – Albero della vita