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Hier eine Übung, die hilfreich ist, wenn du dich überlastet fühlst, mit allem, was du im Leben schaffen sollst. Wenn es dir gelingt, dich nur ein paar Minuten darauf einzulassen, kannst du Energie auftanken und Kraft schöpfen. Lies dir den Text durch, erzähle ihn dir selbst oder nimm ihn auf und höre dir den Inhalt an.

Bäume und Pflanzen bekommen alles, was sie brauchen, ohne sich anzustrengen. Sie öffnen sich ihrer Nahrung, die sie brauchen. Öffne auch du dich, nimm eine bequeme Sitz- oder Liegeposition ein, halte die Augen offen oder geschlossen, atme fünf Mal tief ein und aus und lass dich ein auf die imaginäre Reise:

Stell dir vor, dass in einiger Entfernung ein großer, starker, alter Baum, allein auf einer Wiese steht. Hunderte von Stürmen und Unwettern hat er überdauert. Er hat einen starken Stamm und eine große, langsam und beharrlich gewachsene Krone. Der Baum steht im Herbstkleid, goldene Blätter im Sonnenlicht. Nimm erst einmal dieses innere Bild wahr, betrachte den Baum. Dann geh auf ihn zu, komm ihm so nahe, trete in den Schatten seiner Krone, so wie du magst... Vielleicht magst du ihn auch berühren. Wie fühlt er sich an? Hat er eine glatte, weiche oder eine grobe Oberfläche? Schau von unten in die mächtige Krone: wie vom Stamm die Äste ausgehen und immer zarter werden, mit den leuchtenden Blättern besetzt...Nun kannst du überlegen, ob du in deiner Vorstellung mit dem Baum „Einswerden“ möchtest oder ihn nur berühren willst. Wenn du dich probeweise eine Weile lang verhalten würdest, als warst du ein Baum, der sich nicht anstrengen muss, was würde das bedeuten?... Wie würde sich das auf dich auswirken?... Du kannst dir vorstellen, wie die Wurzeln des Baumes sich aus der Erde die Nahrung holen, die er braucht: Wasser und wertvolle Nährstoffe. Und wie das Sonnenlicht auf die Blätter scheint, sie ihre Wärme und die Kraft in sich tanken und an den ganzen Baum verteilen. Wie eins ins andere greift. Die Nahrungsaufnahme aus der Erde und die Kraft in den Blättern. Wie fühlt es sich an, eins zu sein mit deinem Baum?... Kannst du dein Wohlempfinden ausmachen?... Wo im Körper spürst du das?... Lass die Eindrücke und Empfindungen doch eine Weile auf dich wirken...dann komm mit deiner Aufmerksamkeit wieder zurück in den Raum.

Die Natur kann ein gutes Vorbild sein, wenn es darum geht mit Dingen zurecht zu kommen, die einem begegnen. Sie hat den nötigen Gleichmut und immer ein Ziel vor Augen: LEBEN! Und wir Menschen sind ein Teil davon.

Verena Schaiter, Zentrum Mensch

Quellenangaben: Andreas Krüger, Powerbook, Erste Hilfe für die Seele, Band 1, 2021